Am 09.02.2016 wurde ein Mitarbeiter der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken in Braunschweig von Rechtsradikalen angegriffen. Hierzu eine Pressemitteilung der Sozialistische Jugend – Die Falken Braunschweig
Am Dienstag, den 9.2.2016 um 16.45 Uhr, wurde ein Mitarbeiter der Sozialistischen Jugend – Die Falken auf dem Gehweg vor dem Kinder- und Jugendzentrum „SUB“ im Bohlweg 55 von zwei Personen angegriffen. Er wurde zu Boden geschlagen und am Boden liegend weiter geschlagen und getreten. Die beiden bisher unbekannten Täter hatten zuvor Aufkleber mit eindeutigen rechten Parolen an die Türen des Jugendzentrums geklebt. Sie wurden dabei von dem Mitarbeiter beobachtet. Als er das Jugendzentrum kurz darauf verließ,um die Aufkleber zu entfernen, griffen ihn die Männer an. Die beiden versuchten ihm das Handy zu entreißen, das dabei stark beschädigt wurde. Nur durch das Eingreifen seiner KollegInnen und von Passanten konnten die beiden Täter davon abgebracht werden, weiter auf ihn einzuschlagen. Es wurde Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Raub gestellt.
Die Tat reiht sich ein in eine zunehmend aggressivere Folge von Angriffen auf unsere Einrichtungen in Braunschweig. Bereits am Montag Abend gegen 21 Uhr randalierte eine Gruppe von sechs Personen aus dem Umfeld der Nazi-Szene Braunschweigs vor der Eingangstür des Kinder- und Jugendzentrum SUB und versuchte, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Die Personen hatten vorher an der Bragida-Demonstration am Platz der deutschen Einheit teilgenommen. Die herbeigerufene Polizei nahm die Personalien von einigen der Randalierer auf. In den letzten Wochen waren immer wieder Aufkleber mit rassistischem und neonazistischem Inhalt an den Türen des SUB gefunden worden. Nicht nur in Braunschweig werden Einrichtungen der Falken von Nazis angegriffen, am 3. Februar wurde das Haus des Bundesverbandes der Falken in Berlin mit Hakenkreuzen beschmiert.
In den letzten Jahren waren die Falken in Braunschweig immer wieder Ziel rechter Angriffe, 2010 griffen Nazis eine Veranstaltung im damaligen Falkenzentrum in der Kuhstraße an, 2006 gab es einen versuchten Brandanschlag der „Braunen Armee Fraktion“ auf den Bulli der Falken.
Die SJ – Die Falken sind ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugendarbeit und positionieren sich in ihrer pädagogischen und politischen Arbeit gegen rechte Strukturen und rechtes Gedankengut. Das „SUB“ ist ein Ort der Begegnung und des kulturellen wie politischen Austausches für Kinder und Jugendliche. Kinderbasteltage finden hier ebenso statt wie Elternabende für Zeltlager, Bildungsveranstaltungen für Jugendliche oder Treffen des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts. Außerdem befinden sich hier die Büroräume des Kreis- und des Bezirksverbandes der Sozialistischen Jugend – Die Falken.
Von dem Vorfall schockiert zeigte sich auch die Vorstandsvorsitzende des Bezirksverbandes der „Sozialistischen Jugend – Die Falken“: „Die gezielte Attacke gegen unseren Mitarbeiter stellt einen weiteren Beleg für die zunehmende Radikalisierung der extremen Rechten in Braunschweig dar“, so Viviana Pommeranz. Sie sieht dabei einen gesamtgesellschaftlichen Hintergrund. „Die Aktivitäten der örtlichen Naziszene haben mit der Organisierung der Bragida-Demonstrationen deutlich zugenommen. Die gesellschaftliche Stimmung gegen Geflüchtete scheint für die Nazis in Braunschweig Legitimationsgrundlage für ihr immer aggressiveres und brutaleres Vorgehen zu sein. Wir verurteilen den Angriff auf unseren Mitarbeiter, lassen uns davon aber keinesfalls einschüchtern. Wir werden uns auch weiterhin gegen rechte Strukturen und rechtes Gedankengut engagieren.“
In einer Reihe mit diesen menschenverachtenden und faschistischen Vorkommnissen steht die aktuelle Meldung der Antifaschistischen Aktion Lüneburg / Uelzen, die bei ihrer Recherchearbeit in der Region Lüneburg / Uelzen offene Morddrohungen in Sozialen Netzwerken, wie Facebook entdeckt hat. Ob die Polizei schon daran arbeitet ist uns derzeit nicht bekannt.
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