Im Rahmen der Diskussion um den Neubau des Jugendtreffs Anderten in Hannover nehmen die politischen Ränkespiele eine neue Dimension ein.
Mit Erstaunen müssen wir in Hannover eine Anfrage der Fraktion Die Hannoveraner „zur parteipolitischen Ausrichtung von Jugendzentren“ an den Rat der Stadt zur Kenntnis nehmen.
In der Ratssitzung am 19.12.2013 möchten sie Auskunft über die Anzahl und Betreiber von Jugendzentren, insbesondere möchten sie wissen, welche davon einer bestimmten Partei nahestehen oder eine bestimmte politische Richtung vertreten.
Die Fraktion unterstellt hier eine politische Infiltrierung seitens der Träger und das auch noch mit Steuergeldern.
Es verwundert doch sehr, dass über Jahrzehnte gewachsene und am Stadtteil orientierte Konzepte der offenen Jugendarbeit von freien Trägern auf einmal massiv von Teilen der Politik torpediert werden.
Wo sind diese Politiker, wenn es im Stadtteil um Beteiligung von Jugendlichen in Fragen der Jugendarbeit geht? Wo bekommen Kinder Gehör bei der Frage nach adäquaten Erlebensraum?
Sind es denn nicht genau die freien Träger, die das im KJHG geforderte Subsidaritätsprinzip mit ihren differenzierten Ausrichtungen für Jugend erlebbar machen und die immer wieder auf die aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren.
Zeigt es nicht auch eine zukunftsorientierte Handlungsweise, wenn die Jugendpflege der Stadt Hannover den gesellschaftlichen Querschnitt durch die Vielfalt der Träger darstellt?
Vielleicht sollten sich die Politiker, die immer wieder mit solchen Ansinnen aufwarten, einmal die Mühe machen, sich in die betroffenen Stadtteile zu begeben und die dort lebenden Kinder und Jugendlichen befragen.
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