Mit dem internationalen Aktionstag gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen am 12. Februar, dem „Red Hand Day“, wird weltweit auf die Lage von hunderttausenden Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht, die zu Kampfhandlungen gezwungen werden.
Am 12.02.2002 trat das Zusatzprotokoll zur „Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten“ der UN-Kinderrechtskonvention in Kraft. Laut Schätzungen der UN gibt es in den Krisengebieten dieser Welt mehr als 250.000 Kindersoldat*innen. Meist werden sie in die Armeen oder andere paramilitärische Gruppen zwangsrekrutiert oder sehen keine andere Möglichkeit zu überleben. In vielen Fällen werden ihre Familien nicht einmal informiert. Häufig werden sie unter Drogen gesetzt, damit sie keine Angst mehr haben und um sie leichter zu beeinflussen. Kindersoldat*innen werden misshandelt, ausgebeutet und sind häufig betroffen von sexualisierter Gewalt. Insbesondere Mädchen werden als Zwangsprostituierte sexuell ausgebeutet. Die schweren Traumatisierungen verfolgen betroffene Kinder und Jugendliche meist ein Leben lang. Oft werden sie ausgegrenzt, von ihren Familien und ihrem sozialen Umfeld verstoßen. Sie werden nicht nur ihrer Kindheit beraubt, sondern auch ihrer Zukunft.
In vielen Konflikten in der Welt kommen Waffen aus deutschen Kriegskonzernen zum Einsatz. Unter diesen Waffen leiden vor allem Kinder! So profitieren Deutschland und andere Länder des globalen Nordens von Kriegen und Konflikten weltweit, schotten sich aber gleichzeitig gegen die Folgen dieser Konflikte ab, zumal wir davon ausgehen müssen, dass einige der nach Deutschland geflüchteten Kinder und Jugendliche ehemalige Kindersoldat*innen sind. 2010 hat die Bundesregierung zwar offiziell die Einschränkungen der Kinderrechte für geflüchtete Kinder zurückgenommen, an der Lebensrealität dieser Kinder hat sich seitdem allerdings nicht viel geändert!
Doch Kindersoldat*innen gibt es nicht nur in Krisenregionen. Auch die Bundeswehr rekrutiert Kinder. Seit dem Ende der Wehrpflicht 2011 ist die Zahl von Minderjährigen in der deutschen Armee kontinuierlich gestiegen. Im Herbst 2016 waren mehr als 1500 Jugendliche unter 18 Jahren bei der Bundeswehr beschäftigt. Gerade seit dem Ende der Wehrpflicht wirbt die Bundeswehr gezielt um Jugendliche und verkauft dabei den Dienst an der Waffe als Abenteuerspielplatz, zuletzt in der Webserie „Die Rekruten“. Damit bricht die Bundesrepublik die Kinderrechtskonvention!
Jedes Jahr rufen verschiedene Organisationen zum „Red Hand Day“ auf, um gegen den Einsatz von Kindersoldat*innen zu protestieren. Die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken schließt sich der Aktion an und fordert:
Die Bundesregierung muss endlich die UN-Kinderechtskonvention in ihrem vollen Maße auch für geflüchtete Kinder umsetzen!
Stopp aller Rüstungsexporte aus Deutschland!
Strafverfolgung aller Personen, Staaten und bewaffneter Gruppen, die Kinder für kriegerische Zwecke missbrauchen!
Stopp der Rekrutierung 17-Jähriger Minderjähriger in die Bundeswehr!
Die Bundeswehr raus aus den Schulen!
Schreibe einen Kommentar