Die Sozialistische Jugend – Die Falken lehnt die Änderungen des Niedersächsischen Schulgesetzes, zum Nachteil der Schüler/innen und Lehrer/innen, entschieden ab. Wir wollen eine Schule in der für das Leben gelernt und gelehrt werden kann. Bildung darf nicht auf die Verwertbarkeit des Menschen für wirtschaftliche Interessen ausgerichtet sein. Vielmehr muss sie die Interessen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen fördern.
Eine Gute und qualifizierte Bildung braucht Zeit, kann und darf nicht unter Leistungsdruck stattfinden. Das Turbo-Abitur, das Schüler/innen bereits nach 12 Jahren ablegen sollen, ist ein bildungspolitischer Rückschritt und bedient bestimmt nicht die Interessen eines Großteils der Betroffenen. Die CDU/FDP-geführte Landesregierung sollte sich überlegen, ob es zu ihrem Demokratieverständnis gehört, eine Politik gegen die Interessen der Betroffenen zu führen. Dem Turboabitur haben bereits mehrere zehntausend Schüler/innen, Lehrer/innen und Elternvertreter/innen eine Absage erteilt. Sollte das bei der Landesregierung nicht ankommen, werden wir mit unseren Bündnisparter/innen weitere Maßnahmen überlegen.
Die Sozialistische Jugend will mehr als das Turboabi verhindern. Wir haben eine Utopie von Schule, in der die Bildung im Interesse der Betroffenen stattfindet:
* Wir wollen eine Schule in der Lehrer/innen die Schüler/innen nicht benoten müssen. Schließlich geht es darum Kinder und Jugendliche zu qualifizieren und nicht darum sie nach gut und schlecht zu kategorisieren.
* In der Schule verbringen Schüler/innen einen Großteil ihrer Lebenszeit, daher sollten sie auch über die Dinge entscheiden die sie betreffen. Zudem ist Schule ein idealer Ort um demokratisches Zusammenleben zu erfahren und zu erlernen.
* Es ist gesellschaftliches Interesse, dass Menschen eine gute Bildung erhalten. Darum müssen alle finanziellen Hürden beseitigt werden, die den Zugang zu Bildung erschweren. Die Mittel, um Bildung zu erlangen, müssen frei zugänglich sein, damit jeder Mensch die gleichen Voraussetzungen hat sich weiterzuentwickeln.
* Das Prinzip des dreigegliederten Schulsystems ist längst überholt. Wir brauchen die Integrierte Gesamtschule als Regelschule. Gemeinsam lernen statt alleine auf der Strecke bleiben!
* Gute Bildung braucht eine optimale Unterrichtsversorgung. Wir brauchen Klassen mit maximal 20 Schüler/innen. Mehr Lehrer/innen und pädagogische Mitarbeiter/innen.
Im Jahr 2008 hieß es aus den Reihen der Jungen Union, dass die Schüler/innen sich nur an den Schulstreiks beteiligen weil sie in der Schulzeit stattfinden. 15.000 Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern haben auf der Demo gegen das Turboabitur, die an einem Samstag (09.05.2009) stattfand, das Gegenteil bewiesen.
MdL Heide Marie Mundlos (CDU) wollte damals den Schüler/innen erklären das sie bei einem Schulstreik nur gegen sich selber streiken, weil sie ja keinen Arbeitgeber haben und es eine Schulpflicht gibt. Was Heidemarie dabei vergisst, ist, dass ihre Partei quasi die Rolle der Arbeitgeber/in einnimmt – sie also verantwortlich für die schlechte Bildungspolitik in Niedersachsen ist. Genau dagegen gehen die Schüler/innen auf die Straße.
Sie hat die Kritik an ihr, ihrer Partei und der FDP also noch nicht ganz verstanden. Es braucht wohl noch ein wenig Nachhilfe.
von Bastian Zimmermann
Bezirksvorsitzender Bezirk Braunschweig
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