Presseerklärung der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken // Unterbezirk Nordniedersachsen
Seit rund einem Jahr sollen die Partizipationsprojekte in Lüneburg mit Volldampf laufen. Tun sie aber nicht! Mehr als lauwarmes Wasser produziert das Konzept leider nicht und das hat seinen Grund!
Der Jugendverband SJD-Die Falken, selbst ein sehr aktiver Verband, wenn es um Kinder- und Beteiligungsrechte geht, versucht seit Oktober 2012 mit Nachdruck Kontakt zur Stadt Lüneburg zu bekommen, um über den Stand der Dinge zu sprechen. Leider gab es von dort zunächst gar keine Reaktion. Durch Einschaltung des Ersten Stadtrats, Peter Koch, kam dann zwar eine Verbindung zum Dezernatsleiter Herder zustande– seitdem jedoch nur Vertröstungen und Terminabsagen.
“Da wundert es uns beileibe nicht mehr, dass in Lüneburg das Thema »Partizipation« auf Sparflamme läuft” sagt Georg Gunkel-Schwaderer, Bildungsreferent des Jugendverbands SJD-Die Falken, “der Themenbereich wird an der langen Stange so langer herumgeschoben, bis man konstatieren kann: Bei Kindern und Jugendlichen gibt es kein Interesse an Partizipation”. Dabei gibt es eigentlich gute Ansätze in Lüneburg. Viele Vereine und Verbände machen schon Einiges an innerverbandlicher Beteiligung möglich. Und einige Kindergruppen, wie die Turmfalken sind bereits gut auf dem Weg: “Da laufen von den Kindern selbst initiierte Spielplatztests oder die ganze Stadt wird auf Kinderfreundlichkeit getestet”, sagt auch Philippe Bulasch, der unter anderem das Beteiligungsprojekt “Kinderleben findet Sta(dt)t” mit den Turmfalken durchgeführt hat. Dieses Projekt war aus dem “Nationalen Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung” über den Deutschen Bundesjugendring gefördert worden.
“Man muss nicht nur neue Projekte aus dem Boden stampfen, sondern vor allem die vielen kleinen Bemühungen würdigen und ernst nehmen, die es in Lüneburg schon gibt – ein Klima für Beteiligung schaffen, dann wird das auch was”, so Gunkel-Schwaderer. Schließlich sei Partizipation keine Projektveranstaltung sondern eine grundsätzliche Einstellung und solange Beteiligung in der Stadt nicht “geatmet” werde und Partizipationsleuchttürme nur für kurze Zeit brennen, so lange werden sich Kinder und Jugendliche in der Stadt auch nicht wirklich ernst genommen fühlen.
Der Jugendverband fordert von der Stadt und seinen Akteuren, dass das Thema “an die große Glocke” gehört, wenn es denn wirklich gewollt ist – aber eigentlich ist die Stadt dazu nach §22 Niedersächsische Gemeindeordnung verpflichtet.
Ein “Weiter so” darf es im Hinblick auf die Projekte, aber auch auf die Kommunikation mit den Leistungsträgern, die schon am Thema dran sind, nicht geben. “Beteiligungs- und Kinderrechte gehören ganz oben auf die Agenda” fordern Bulasch und Gunkel-Schwaderer unisono.
Schreibe einen Kommentar